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1. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 91

1907 - Leipzig : Freytag
91 verrichten. Mit starker, bewaffneter Hand schirmt er den Frieden und ist bemht, durch Verstrkung der Flotte Deutschland ebenso mchtig zur See zu machen, wie es zu Lande ist. Er vergrerte das Reich durch Ankauf der Insel Helgoland und durch Erwerbung auswrtiger Besitzungen in Afrika, Asien und der Sdsee. Im Jahre 1900 sandte er Truppen nach China, um die Chinesen zu bestrafen fr die Ermordung des deutschen Abb. 58. Kaiserin Auguste Viktoria. Gesandten und vieler anderer Christen. Unter einem deutschen General-Feldmarschall kmpften in China die Truppen aller gesitteten Völker siegreich gegen die chinesischen Barbaren. Deutschland erlebt unter seinem geliebten Kaiser einen ungeahnten Aufschwung, besonders auf dem Gebiete des Handels und der Gewerbe. Angesehen und geachtet stehen Volk und Kaiser da vor den Augen der ganzen Welt. Gebe Gott, da es so bleiben mge auf viele Jahre!

2. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 115

1907 - Leipzig : Freytag
115 verrichten. Mit starker, bewaffneter Hand schirmt er den Frieden und ist bemht, durch Verstrkung der Flotte Deutschland ebenso mchtig zur See zu machen, wie es zu Lande ist. Er vergrerte das Reich durch Ankauf der Insel Helgoland und durch Erwerbung auswrtiger Besitzungen in Afrika, Asien und der Sdsee. Im Jahre 1900 sandte er Truppen nach China, um die Chinesen zu bestrafen fr die Ermordung des deutschen Abb. 66. Kaiserin Auguste Viktoria. Gesandten und vieler anderer Christen. Unter einem deutschen General-Feldmarschall kmpften in China die Truppen aller gesitteten Völker siegreich gegen die chinesischen Barbaren. Deutschland erlebt unter seinem geliebten Kaiser einen ungeahnten Ausschwung, besonders auf dem Gebiete des Handels und der Gewerbe. Angesehen und geachtet stehen Volk und Kaiser da vor den Augen der ganzen Welt. Gebe Gott, da es so bleiben mge auf viele Jahre?

3. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 106

1896 - Leipzig : Freytag
106 Europa. König von Ungarn führt, sowie durch das Reichsheer, die Kriegsflotte und die gemeinsame Vertretung nach außen. Beide Reiche siud konstitutionelle Monarchieen. Die Gesetzgebung liegt in Österreich dem Reichsrat, in Ungarn dem Reichstag ob. Geographisch erscheint Ungarn weit einheitlicher als das zerrissene und der Bodengestalt nach vielgegliederte Österreich. Letzteres aber ist schon durch die Überzahl seiner Bewohner mächtiger. Es besitzt 27 Millionen Einwohner auf einer Fläche von 300000 qkm, während die Länder der ungarischen Krone auf 335000 qkm nur 171/2 Millionen Menschen zählen. § 65. Vereinigt wurden die beiden Reiche schon 1526, als der letzte König Gc- vou Ungarn und Böhmeu starb, und seine Länder als Erbe dem Hanse frfnrt,tc' Habsburg zufielen. Dieses ursprünglich schweizerische Geschlecht der Habsburger herrschte seit dem Ende des 13. Jahrhunderts in dem Herzogtum Österreich, das hervorgegangen ist aus der alten Ostmark des deutschen Reiches, der Markgrafschaft Österreich. Im Lanfe der Jahr- hunderte erweiterte sich diefes Reich durch neue Erwerbungen zu einer an- gesehenen Großmacht. Sein Herrscherhaus trug seit dem 15. Jahrhuudert dauernd die deutsche Kaiserkrone. Der letzte Kaiser des heiligeu römischen Reiches deutscher Natiou war Franz Ii., der bereits dem Hause Habsburg- Lothringen angehörte, das durch die Vermahlung des Herzogs Franz von Lothringen mit Maria Theresia, der letzten Habsburgerin, auf den österreichisch- ungarischen Thron gekommen war. Franz Ii. nahm im Jahre 1804 den Titel Kaiser vou Österreich an und begründete damit die jetzige Monarchie. Das Reich schloß sich mit dem westlichen Teil seiner Länder dem 1815 gegründeten deutschen Buude an, wnrde aber 1866 durch Preußen ge- zwnngen, aus dem Verbände der deutschen Staaten wieder auszuscheiden. Dnrch Verfassuugsstreitigkeiteu im eigenen Lande ging dann 1867 der österreichische Kaiserstaat über in die heutige Doppelmonarchie Österreich- Ungarn, iudem Ungarn politische Selbständigkeit zuerkannt wurde. Staaten. Dem österreichischeu Staatsgebiet gehören die vorwiegend von Deutschen bewohnten Alpenländer an. Es sind das die Erzherzogtümer Österreich unter der Enns und ob der Enns oder Nieder- und Oberösterreich, dann die Herzogtümer Salzburg, Steiermark, Kärnten und Krain, ferner die gefürstete Grafschaft Tirol mit Vorarlberg und ganz im Süden das Küstenland, sowie das schon aus der Balkanhalbinsel gelegene Königreich Sdalmatten. Weiter find im österreichischen Reichs- rat vertreten die Länder der böhmischen Krone, das Königreich Böhmen, die M a r k g r a f s ch a s t Mähren und das Herzogtum Schlesien, sowie das Königreich Galizien, das bei der Teilung Polens Österreich zufiel, und die Bukowina im Rorden und Osten der Karpaten. Die Länder der ungarischen Krone sind das Königreich

4. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 89

1896 - Leipzig : Freytag
Die Entwicklung des deutschen Reiches und seiner Staaten. 89 die Gründung eines deutschen Bundes, der dem Wunsch nach politischer Einheit aber nur wenig genügte. Zu ihm gehörten die ehemaligen Rhein- buudstaateu, Prenßen mit Ausschluß seiner nordöstlichen Provinzen und die deutschen und teilweise die slavischen Kronländer Österreichs. Allein der Bund war nur ein loser Zusammenschluß einzelner Staaten, unter deueu uoch dazu die beiden mächtigsten, Österreich und Preußeu, um das politische Übergewicht stritten. Preußen war dabei durch seine geographisch- ethnographische Stellung entschieden im Borteil. Durch die Gründung des deutscheu Zollvereins arbeitete es überdies der späteren deutschen Einheit in kräftigster Weise vor. Der verderbliche preußisch-österreichische Dualismus wurde durch den Krieg von 1866 beendet, der den Ausschluß vou Österreich aus dem deutschen Bunde zur Folge hatte. Unter der Führung Preußens entstand der norddeutsche Buud, der mit den süddeutschen Staateu ein Schutz- und Trutzbündnis abschloß. Dieses trat bereits wenige Jahre daraus mit dem Kriege von 1870—71 gegen Frankreich in Kraft. Ans dem ruhmreichen Feldzng ging als herrlichster Siegespreis das neue deutsche Reich hervor. Am 18. Jauuar 1871 erfolgte in dem Haupt- quartier zu Versailles die Proklamation König Wilhelms I. von Prenßen zum Deutschen Kaiser. Das neue deutsche Reich ist ein Bundesstaat. Ihm gehören folgende § 58. 26 Staaten an: die Königreiche Preußen, Bayern, Württemberg und Sachsen, die Großherzogtümer Baden, Hessen, Mecklenburg- " !" Sch w er in, Mecklenburg-Strelitz, Oldenburg und Sachsen-Weimar- E i s e n a ch, die Herzogtümer Anhalt, S a ch s e n - M e i n i n g e n, Sachsen- Koburg und -Gotha, Sachsen-Altenburg, Braunschweig, die Fürstentümer Lippe, Schaumbnrg-Lippe, Waldeck, Reuß jüngere Linie, Reußältereliuie, Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarz- burg-Soudershauseu, die freien Städte Bremen, Hamburg und Lübeck und das 1871 erworbene Reichsland Elfaß-Lothringen. Diese Staaten sind sämtlich mit Ausnahme Mecklenburgs, der drei freien Städte und des Reichslandes Elsaß-Lothringen konstitutionelle Monarchieen; in ihnen wird die gesetzgebende Gewalt von dem regierenden Fürsten und der Volks- Vertretung gemeinsam ausgeübt. Das Oberhaupt des Reiches ist als Deutscher Kaiser der König von Preußen. Ihm steht die Entscheidung über Krieg und Frieden, sowie der Oberbefehl über die Armee und die Vertretung des Reiches nach außen zu; in Bezug auf die Gesetzgebung ist er von der Zustimmung der Volksver- tretung und des Bundesrates abhängig. Die Reichsgesetze treten erst in Kraft nach der Annahme derselben dnrch den Reichstag, zu dem das deutsche Volk unter allgemeiner direkter Wahl gegen 400 Vertreter entsendet, und durch den Bundesrat, in dem die Vertreter der Regierungen der einzelnen

5. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 90

1896 - Leipzig : Freytag
90 uropa. Staaten sitzen. Unmittelbar unter der Reichsverwaltnng stehen die ans- wärtigen Angelegenheiten, Finanzsachen, die Kriegsflotte, im Kriegsfall anch das Heer, ferner Post- und Telegraphenwesen mit Ausnahme des bayrischen und württembergischen. Ko- Das neue deutsche Reich gewann bald auch nach außen bedeutend an loineen. Ansehen. Es trat in die Reihe der Weltmächte ein. Durch seine Kriegsflotte wird es in den Stand gesetzt, die eigenen Interessen über alle Länder der Erde hin zu schützen und zu vertreteu. Damit ist auch die Möglichkeit geschaffen, an dem Wettbewerb der Knlturnationen um den Besitz der Erde sich zu beteiligen und eigene Kolonieen zu gründen. Seit dem Jahre 1884 ist Deutschland auch eine Kolonialmacht geworden. Es gehören ihm heute in Afrika D e u t f ch - O st a s r i k a, D e u t s ch - S ü d w e st a f r i k a, Kamerun und Tog-o und in der Südsee Dentsch-Nengninea oder Kaiser Wil- helmsland, der Bismarckarchipel, die deutschen S a l o m o n s i n s e l n und die Marsch allin selu. Dieses Kolonialgebiet umfaßt mit über 2 x/2 Millionen qkm eine 5mal so große Fläche als das Mutterland, zählt aber mit 9 Millionen Einwohnern noch nicht den 5. Teil der Bevölkerung des deutschen Reiches. Die Verwaltung der Kolonieen liegt in den Händen von Reichsbeamten. Äie norddeutschen Staaten. § 59_ Deutschland zerfällt durch feine Geschichte in eine nördliche und eine König- südliche Staateilgruppe. Eine Linie, die meist am Südrand des mittel- Preuße« Untschen Gebirgslandes hinzieht, scheidet beide von einander. Unter den norddeutschen, wie überhaupt unter den deutschen Staaten ist das Königreich Preußen der mächtigste. Sein Stammland ist die . Markgrafschaft Brandenburg. Im Jahre 1417 wurde diese durch Kaiser Sigismund zum Kurfürstentum erhoben und Friedrich, dem Burggrafen von Nürnberg, der aus der fränkischen Familie der Hohenzollern stammt, als Lehen gegeben. Unter der Dynastie der Hohen- zollern entwickelte sich das Land schnell. Damals umfaßte es nur die heutige Mark Braudeuburg, also Mittelmark, Priegnitz, Rnppin, Uckermark und 'Neumark, und die Altmark, den nördlichen Teil der jetzigen Provinz Sachsen. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts erweiterte es sich beträchtlich dnrch die Er- Werbung des Herzogtums Kleve und der Grafschaft Mark am Rhein, sowie durch die Vereiuiguug mit dem Herzogtum Preußen. Dadurch saßte es gleichzeitig an der West- und Ostgrenze des deutschen Tieflandes festen Fuß. Mit dem westfälischen Frieden 1648 kamen Hinterpommern, das Erzbistum Magdeburg und die Bistümer Halberstadt und Minden hinzu. Infolge der straffen Verwaltung des Staates, namentlich unter dem Großen Kurfürsten, wuchs Macht und Ansehen. Knrsürst

6. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 56

1889 - Leipzig : Freytag
56 6. Henrichs Persnlichkeit und Tod. Heinrich, dessen Tapferkeit König Konrad hatte schtzen lernen, zeichnete sich nicht nur durch kriegerischen Mut, sondern auch durch seine milde und mavolle Sinnesart und seine untadeligen Sitten aus; er war der Gemahl einer gleich wrdigen Frau, Mathilde, aus Widukinds berhmtem Geschlechte. Als drei Jahre nach der Ungarnschlacht ihn ein Schlagansall ans Sterben mahnte, lie er noch auf dem Frstentage in Erfurt seinen ltesten Sohn Otto zum Nachfolger whlen, und bald darauf starb er (2. Juli 936) in seiner Pfalz Memleben an der Unstrnt, in der goldenen Aue, 60 Jahre alt, im 17. Jahre seiner Regierung. Er ist in der Klosterkirche zu Quedlinburg begraben. Ihm dankte man die Begrndung des einheitlichen Deutschen Reiches; die deutsche Geschichte beginnt eigentlich erst mit ihm. Wenn ihm der verdiente Beiname der Groe" versagt blieb, so kam das daher, da sein Sohn, Otto der Groe", noch bedeutender erschien und ihn einigermaen verdunkelte. 16. Otto dcr Groe. (936973.) 1. Ottos Wahl und Persnlichkeit. Otto war zwar schon zu Lebzeiten seines Vaters zu dessen Nachfolger bestimmt worden; da ihm dies aber nicht gengte, so erfolgte am 8. August 936 zu Aachen seine Wahl, Salbung und Krnung. Es war ein glnzendes Fest, das unter groem Geprnge und ungewhnlicher Teilnahme des Volkes begangen wurde. Bei dem Festmahle dienten ihm zum ersten Male die deutschen Herzge als Erste des Gefolges (Erzrnter): der Lothrin ger als Erzkmmerer war Festordner. der Franke als Truchse Tafel-ordner, der Schwabe sorgte als Mundschenk fr den Trunk, der Bayer als Marschalk fr Pferde und Gefolgsleute. So blieb es seitdem Sitte des deutschen Krnungsmahles. Nannte er sich auch König der Franken", so war er doch bald voll und ganz König der Deutschen. Die Franken bildeten ja mit den Sachsen den Kern, welchen die Schwaben, Bayern, Lothringer lose umschlossen. Otto war in Gestalt und Gesicht eine hoheitsvolle Erscheinung, unerschtterlich in Gottvertrauen, fest in Entschlieungen, wie in Treue gegen Freunde. Gegen gedemtigte Feinde zeigte er Gromnt; er war heiter und sangesfroh, offen und vertrauend, freilich auch lwenmutig im Zorne, stolz, selbstbewut und starken 22. Kaiser Otto I. mit seiner Gemahlin Editha. (Alte Steinbilder im Dome zu Magdeburg.)

7. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 143

1889 - Leipzig : Freytag
Hb r Krieg^kosten. sollte alle geraubten Kunstschtze zurckgeben (z.b. die Victoria von dem Brandenburger Thore) und 150 000 Mann Besatzung fttf Jahre lang in siebenzehn Festungen der Nordostgrenze dulden. Die Familie Bona- parte wurde verbannt ( 26, 7.). . Aus dem Wiener Kongre konnte Preußen die Rckgabe von Lothringen Metz. Tonl und Verdun wegen der russischen und englischen Einsprache nicht durchsetzen. sterreich erhielt Oberitalien nebst Venedig. Rußland den grten Teil Polens, Preußen Teile der Rheinprovmz, Sachsens, Pommern und Posen, im ganzen aber weniger, als es abtrat. Schweden bekam Norwegen, England Malta und Helgoland. Die 38 deut-schen Staaten sollten einen Staatenbund unter dem Vorsitze sterreichs bilden, der Bundestag in Frankfurt am Main seinen Sitz haben. 31. Friedensjahre unter Friedrich Wilhelm Iii. 1. Die heilige Allianz. Aus die langwierigen Kriege folgten lange Jahre gesegneten Friedens. Am 26. September 1815 hatte Friedrich Wilhelm Iii. mit Alexander I. und Franz I. die heilige Allianz" oder den heiligen Bund" geschlossen und dadurch den Frieden aus lange gesichert. Sie versprachen, einander brderlich beizustehen und die Völker nach christ-lichen Grundstzen zu regieren. Spter traten alle europischen Mchte auer England, dem Papste und dem Sultane bei. Freilich benutzte der sterreichische Minister. Graf Metternich, nachher den so wohlgemeinten Bund zur Knechtung der Völker und zur Unterdrckung der neuerwachten Freiheits- und Rechtsgefhle. 2. Der Zollverein und die Union. Neuen Aufschwung nahmen; Handel und Gewerbe durch den im Jahre 1833 mit fast allen deutschen Staaten abgeschlossenen Zollverein, durch welchen die bisher bestandenen hemmenden Schranken aufgehoben wurden. Auch die Dampfschiffe und Eisenbahnen (seit 1839) trugen wesentlich zur Hebung und Belebung des Verkehrs bei. So konnten Preußen und Deutschland sich allmhlich von den schweren Wunden erholen, welche die Kriegszeit dem Heere und Volke zugefgt hatte. Zur Erhhung der religisen Eintracht wurden die beiden evangelischen Kirchen, die lutherische und die reformierte, durch die Stiftung der Union (31. Oktober 1817) vereinigt. 3. Das Instand. Whrend in Deutschland Ruhe und Frieden herrschten, brachen in andern Lndern Unruhen und Brgerkriege aus. Die Spanier waren mit der Regierungsweise des zurckgekehrten Knigs Ferdinand Vii. unzufrieden und erhoben einen Aufstand, der zwar durch franzsische Truppen beschwichtigt wurde, aber nach seinem Tode in einen unheilvollen, Jahrzehnte hindurch fortschleichenden Brgerkrieg berging. Auch in Italien regte

8. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 146

1889 - Leipzig : Freytag
146 3. Deutsche Einigkritsbestrebungen. Schon lange sehnte sich das deutsche Volk nach einem einigen und starken Deutschland. Darum traten mit Genehmigung der deutschen Fürsten 550 frei gewhlte Abgeordnete des deutschen Volkes am 18. Mai 1848 in der Paulskirche zu Frankfurt a/M. als deutsches Parlament zusammen. Dieses schaffte zunchst den Bundestag ab, fetzte den Erzherzog Johann von sterreich als Reichsver-weser ein, bis ein Kaiser gewhlt sei, und whlte schlielich den preuischen König zum erblichen Kaiser von Deutschland. Friedrich Wilhelm Iv. lehnte aber die ihm dargebotene Krone ab, weil er, wie sein Bruder Wilhelm, berzeugt war, da sie nur von den deutschen Fürsten und Reichsstdten bertragen werden knne. Gleichzeitig lud er die deutschen Regierungen zu dem Nnionsparlament" nach Erfurt, mute aber, von sterreich und Rußland gedrngt, auf diesen Einigungsplan verzichten. Inzwischen hatten sich die zu sterreich haltenden Staaten mit sterreich zur Wiederher-stellung des alten Bund est ag s vereinigt. Dies rief eine solche Erbitte-rnng und Enttuschung hervor, da an verschiedenen Orten neue Aufstnde ausbrachen, die gewaltsam niedergehalten werden muten. Der alte, ohn-mchtige deutsche Bund wurde im Jahre 1851 wiederhergestellt. 4. Lebensabend und Tod. Im Jahre 1849 erwarb Preußen die hohen-zollernschen, im ehemaligen schwbischen Kreise gelegenen Lande, wo sich die nunmehr wiederhergestellte Stammburg des preuischen Herrscherhauses erhebt, indem die beiden daselbst regierenden Fürsten (Hohenzollern-Sigma-ringen und Hoheuzolleru-Hechingen) zugunsten des Knigs abdankten. Da-gegen sah sich dieser zu seinem Schmerze veranlat, dem Frstentnme Neuenburg in der Schweiz zu entsagen, weil er einem drohenden Kriege ausweichen wollte. Im Jahre 1857 befiel ihn eine schwere Krankheit, die ihn an der ferneren Regierung hinderte. An seiner Stelle bernahm sein Bruder Wilhelm, Prinz von Preußen, zunchst die Vertretung und vom 9..Oktober 1858 an die Regentschaft. Am 2. Januar 1861 wurde der fromme König auf Schlo Sanssouci von seinem schweren Leiden erlst; er ruht in der Friedenskirche zu Potsdam. Sein Bruder Wilhelm sagte von ihm: Nie-mals hat eines Knigs Herz treuer fr seines Volkes Wohl geschlagen." 33. Wilhelm I, König von Preußen. 1. Jugendzeit. Am 22. Mrz 1797 wurde in dem kronprinzlichen Palais in der Strae Unter den Linden zu Berlin als 2. Sohn des Kronprinzen Friedrich Wilhelm und der Luise ein prchtiger kleiner Prinz" geboren, der den Namen Wilhelm erhielt. Er blieb lange zart und schwach und machte der Mutter rechte Sorgen; diese schildert aber sein Wesen als einfach,

9. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 117

1889 - Leipzig : Freytag
117 er sich den Dank seiner Whler und wurde immer wieder mit ihrem Ver-trauen ausgezeichnet; denn er bte durch seine scharfen und kurzen Urteile einen greren Einflu auf die Versammlung, als andere mit langen, wohl-gesetzten Reden. Dabei trieb er mit groem Behagen die Geschfte eines Pflanzers oder die Jagd und pflegte auch die Geselligkeit. 5. Krieg und Frieden. Als die englischen Kolonieen Amerikas in Streit mit ihrem Mutterlande gerieten, sprach sich Washington mibilligend, aber mavoll gegen das Vorgehen der englischen Regierung aus; denn weder er noch seine Landsleute dachten damals an eine Losreiung von England. Als aber König, Parlament und Ministerium immer mehr zu hochfahrenden Maregeln schritten, da trat am 5. September 1774 in Philadelphia der Kongre von Abgeordneten der 12 (spter 13) Kolonieen zusammen und richtete an den König eine Vitt- und Beschwerdeschrift, an die Bewohner Grobritanniens und an die Kolonisten Nordamerikas besondere Adressen und stellte eine Erklrung der Rechte der Amerikaner und des Menschen berhaupt auf. Dies fand berall Anklang und freudige Zustimmung. Auf dem zweiten Kongresse (1775) beschlo man, alle Kolonieen in Verteidigungs-Zustand zu setzen, whlte Washington zum Oberbefehlshaber und versprach ihm jede Untersttzung mit Gut und Blut. Die ersten blutigen Zusammen-stoe erfolgten in der Nhe von Boston (Lexington; Bunkershill); die Eng-lnder verstrkten ihre Streitkrfte durch hannoversche Soldaten und Deutsche, die zu diesem Zwecke von ihren Landesherren verkauft worden waren. Den amerikanischen Soldaten fehlte es an Zucht und an den ntigsten Kriegs-bedrfmsfen, und Washington hatte mit unermelichen Schwierigkeiten zu kmpfen. Er mute, wie einst Fabius, versuchen, den Krieg in die Lnge zu ziehen und den Feind ohne offene Schlacht zu ermden und aufzureiben. Kleine Vorteile ermglichte ihm ja feine genaue Ortskenntnis. Der Erfolg wechselte; die Englnder muten zwar Boston rumen, aber Washington mute sich aus New-Ijork zurckziehen und hinter dem Delaware Stellung nehmen. Endlich erlangte er vom Kongresse die Unabhngigkeits-erklruug (4. Juli 1776); nun langten auch Frauzosen (Lafayette), Polen und andere Europer an, um an dem Befreiungskampfe teilzunehmen, und so blieb Washingtons Vertrauen unerschttert, obwohl er im Herbste 1777 zweimal geschlagen und durch Meuterei eigener Offiziere, sowie durch ffent-liche mtb' geheime Verdchtigungen gehindert und gekrnkt wurde. Im Jahre 1778 warf er die Englnder aus Philadelphia hinaus. Dazu brachte Franklin, der als Gesandter nach Paris gegangen war, einen Vertrag mit Frankreich zustande. Dieses hatte bisher schon heimlich Gewehre, Kanonen, Pulver und Blei geschickt und sandte nun offen im Juli 1780 ein Hilfsheer von 5000 Mann auf zehn Schiffen. Am 19. Oktober 1781 wurde der allzukhne Marquis von Cornwallis mit 7000 Mann bei Iorktown von den

10. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 153

1889 - Leipzig : Freytag
153 Gleichzeitig mit dem bhmischen Feldzuge mrbe im Westen und den Deutschlands gekmpft. Die Hannoveraner wollten sich mit den Bayern vereinigen und brngten in dem Treffen bei Langensalza^am 27. Juni (Prov. Sachsen) die Preußen zurck, wurden aber zwei Tage daraus umziugelt und zur Waffenstreckung gentigt. Am Maine standen zwei Heere den Preußen gegenber: das bayerische und das achte Bundesarmeekorps, bestehend aus Wrttembergern. Badenern,^Hessen und Nassauern. Es gelang dem Geschicke des Feldherrn Vogel von Falken-stein, die Vereinigung beider Heere zu verhindern. Die Bayern wurden nach der Schlacht bei Kissingen auf das sdliche Mainufer gedrngt und die brigen Verbndeten in einer Reihe von Gefechten geschlagen, bis ein Waffenstillstand und bald darauf der Friede in Berlin erfolgte. Smtliche Gegner Preuens muten Kriegskosten zahlen; Bayern und Hessen muten sich zu Gebietsabtretungen verstehen, auerdem wurden ganz Hannover, Kurhessen, Nassau, Frankfurt am Main, Schleswig-Holstein, im ganzen 1300 ?Meilen mit 4,5 Millionen Einwohnern dem Knig-reiche Preußen einverleibt. Zugleich schlssen Bayern, Wrttemberg und Baden insgeheim ein Schutz- und Trutzbndnis mit Preußen fr deu Fall eines auswrtigen Kriegs. sterreich trat im Prager frieden, obgleich es bei Custozza zu Lande und bei Lissa zur See der die Italiener gesiegt hatte, Venetien an Italien ab, zahlte eine Kriegskostenentschdigung, trat aus dem deutschen Bunde aus und genehmigte die Neugestaltung Deutschlands mit Ausschlu sterreichs durch die Errichtung des Norddeutschen Bundes. 9. Der Norddeutsche Bund umfate 22 Staaten; die Regierungen der-selben waren vertreten in dem Bundesrate, in welchem Preußen 17, Sachsen 4, Mecklenburg-Schwerin und Braunschweig je 2, die brigen je 1, alle zusammen 43 Stimmen hatten. Den Vorsitz im Bundesrat fhrte Preußen; Bismarck wurde (in den Grafenstand erhoben und) zum Bundeskanzler ernannt. Das norddeutsche Volk war vertreten durch den Reichstag, dessen Mitglieder aus allgemeinen und direkten Wahlen hervorgingen. Auf 100 000 Einwohner kam 1 Abgeordneter, fo da es im ganzen 296 gab. Der König von Preußen war oberster Bundesfeldherr. Im ganzen Bundesgebiete galt die allgemeine Wehrpflicht (3 Jahre Dienstzeit, 4 Jahre Reserve, 5 Jahre Landwehr). Die sddeutschen Staaten, Bayern, Wrttemberg, Baden und Hessen, waren sich selbst berlassen; nur das Zollparlament, das am 27. April 1868 zum ersten Male in Berlin zusammentrat, war ein alle Deutschen verknpfendes Bindeglied. Allgemein sehnte man sich nach einer innigem Vereinigung Alldeutschlands; diese wurde aber erst durch den deutf ch-franzsischen Krieg herbeigefhrt. Denn der Kaiser und das Volk der Franzosen sahen dem Aufschwnge Preuens und der Neugestaltung Deutschlands mit wachsender Eifersucht zu und verlangten Rache fr Sadowa .
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